In den letzten Wochen habe ich mich immer mal wieder mit den Themen Wertschätzung, Loben und Feedback beschäftigt.

Tja, was soll ich sagen, mir ist aufgefallen, wie oft ich meine Jungs zu Hause lobe, um sie zu ermutigen, nicht zu manipulieren, oder doch? So ein Lob geht schnell über die Lippen, der andere freut sich und fertig. Bitte nicht falsch verstehen, hört bitte nicht auf, eure Mitmenschen gegenüber Wertschätzung auszudrücken. Fragt euch aber dabei, warum mache ich das und wie? Dazu empfehle ich eine Übungssession – online oder in der Übungsgruppe – mit mir, um zu üben und auszuprobieren, wie ich Lob, Wertschätzung (Danke sagen) oder Feedback mit der GFK-Haltung ausdrücke.

Achte doch selbst einmal darauf, wenn du Wertschätzung, Anerkennung, Lob o. Ä. erhalten hast, wie lang oder kurz anhaltend ist das damit verbundene (hoffentlich) angenehme Gefühl?

Und was ist, wenn ich selbst chronisch im Mangel des Bedürfnisses „Wertschätzung“ bin? Kennt ihr vielleicht so einen inneren Dialog oder habt ihn schon mal von einer Freundin/von einem Freund oder von Kollegen gehört:

“Immer meckert mein Chef, wenn mir mal ein kleiner Fehler durchgerutscht ist. Aber für die vielen Male, bei denen ich Besonderes geleistet habe, wie Zusatzaufgaben und Überstunden, kommt nichts, kein anerkennendes Wort, keine Wertschätzung.”

Überprüft einmal, ob es euch um eine Strategie oder um eure Bedürfnis Erfüllung geht. Bedürfnisse sind:

  • allgemein (also nicht Wertschätzung von bestimmten Personen)
  • abstrakt (also nicht konkrete Inhalte bzw. konkrete Situationen)
  • positiv formuliert

Der Wunsch, von einer bestimmten Person gelobt zu werden, ist demnach eine Strategie. Was bringt es mir, vom Chef gelobt zu werden, was erfüllt sich dadurch bei mir?

Das könnten beispielsweise sein:

  • Die Kompetenz und das Engagement werden gesehen. (Gesehen werden)
  • Bestätigung von außen stärkt das Vertrauen, da man sich vielleicht selber nicht sicher ist, ob der Job gut gemacht wurde.
  • Die Rückmeldung vom Chef würde unterstützen, dass man selber innerlich gelassener wird oder sich entspannter neuen Herausforderungen stellt. (Gelassenheit, Sicherheit, Zuversicht)
  • Vielleicht ist es aber auch einfach nur Geborgenheit, Glück, Harmonie, Gemeinschaft.

Ihr seht, es gibt eine Vielzahl an Strategien für die Erfüllung eines Bedürfnisses.

 

„Konventionelle Komplimente sind häufig Urteile über andere – wenn auch positive. Sie werden manchmal genutzt, das Verhalten anderer Menschen zu beeinflussen. Die Gewaltfreie Kommunikation nutzt das Ausdrücken von Wertschätzung ausschließlich zum gemeinsamen Feiern.“ (Marshall B. Rosenberg)

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Jana Großmann

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COACH UND GFK TRAINERIN IM REMS-MURR-KREIS BEI WINNENDEN. Coaching und Trainings für ein besseres Miteinander in Beruf und Beziehung.